Die Künstler von
Schönheit und Natur
Es sind verschiedene biographische Stadien und Einflüsse, die Josef Büchelers künstlerisches Schaffen prägen. Elementare Formen und Materialien bilden den Ausgangspunkt seiner Arbeit. Materialien, mit denen er in seiner Lehre als Tapezierer und Polsterer handwerklich gearbeitet hat, Textilien und Holz, dominieren in Büchelers frühen Kunstwerken.
Wasserzeichen (mehrteilig), 2011
Ein großes Werbebanner zieht am Rhein die Aufmerksamkeit auf sich – als ob nicht wenigstens dieses Stückchen Landschaft und Parkanlage von Werbung freigehalten werden könnte. Doch Werbung im eigentlichen Sinne findet hier nicht statt, kein direktes Anpreisen eines Produktes. Dieses von Marcel Bühler geschaffene Billboard bietet dem Betrachter eine Nachricht an. Eine vielschichtige Nachricht, die erst einmal entschlüsselt werden muss.
Great and OK, 2011
Das „Traubenmädchen“ scheint wie geschaffen für den Standort in Bingen. Am Rochusberg auf der Binger Seite sowie dem Rhein zugewandt auf der Rüdesheimer Seite ist die Bronzefigur von Weinbergen umgeben. Es wirkt, als habe das Mädchen gerade ein paar frische Trauben geerntet, um sie zu genießen.
Traubenmädchen, 1950
Madeleine Dietz’ Kunstwerke suchen den direkten Bezug zum Menschen und stellen diesen in den Mittelpunkt. In ihrer Skulptur für Bingen spricht sie den Besucher ganz explizit und direkt an: „Dein Plan für das Paradies“. Sie fragt den Betrachter und regt ihn an, sich auf das Kunstwerk und damit unmittelbar auf sein eigenes Ich einzulassen.
Dein Plan für das Paradies, 2011
Seit mehr als 25 Jahren – seinerzeit proklamierte er „Ich mache nur noch Selbstporträts“ – zeigt Thomas Eller in vielen seiner Kunstwerke sich selbst. Wenn er figürlich arbeitet, sind dies vorwiegend schwarz-weiße fotografische Selbstbildnisse, die ausgeschnitten und auf Aluminium kaschiert werden.
THE bubbles – SELBST (Bacchus Version), 2011
Fast schon monumental und mit ihrer farbigen Strahlkraft überaus präsent erheben sich Fegers „Kirschen“ am Rheinufer. Feger, dessen Skulpturen meist Blumen, Blüten oder reife Früchte darstellen, ist in seiner Formensprache durchaus ein Erbe der Popart, deren Grundidee es ist, Realität als Kunst zu bieten.
Kirschen 3-4-11, 2011
Vielen Besuchern der Skulpturentriennale dürfte ein Werk Fettings bereits bekannt sein: das Bronzeporträt Willy Brandts für die Berliner SPD-Zentrale. In Bingen ist Fetting, der als Mitglied der „Moritzboys“ in den späten 70er Jahren ein wichtiger Akteur der „Neuen Wilden“ wurde, mit seiner Bronzeplastik „Rory“ von 2008 vertreten.
Rory, 2008
Während ihres Studiums an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg arbeitete Angela Glajcar mit eher traditionellen Werkstoffen wie Holz, Eisen und Stahl und experimentierte mit den Möglichkeiten, diesen schweren Materialien Leichtigkeit zu verleihen. Der Zufall brachte sie zum Papier. Die Papiermodelle, die sie für ihre Skulpturen anfertigte, zeigten ihr den skulpturalen Eigenwert des Materials.
cunaem I, 2011
Das Herz eines jeden Gartenfreundes beginnt im Frühjahr höher zu schlagen. Blumen wollen gesät und gepflanzt, der Rasen vertikutiert und gedüngt sein. Natürlich wird auch wieder der Rasen gemäht, und dies auch auf den großen Rasenflächen entlang des Rheines in Bingen. GeMÄHt wird samstags, sonntags und feiertags von 12-18 Uhr.
MäH, 2011
Der Berliner Künstler Claus Korch ist mit drei Frauenakten in Bingen vertreten. Seine Werke unterscheiden sich dabei in einem ganz besonderen Merkmal von den in unmittelbarer Nähe aufgestellten Frauendarstellungen Robert Metzkes und Reinhold Petermanns aus Bronze.
Liegende I, 2004
Liegende II, 2001
Liegende III, 2001
Etwa an dem Platz, an dem bei der vorherigen Triennale eine etwa zehn Meter hohe Cortenstahlskulptur von Robert Schad in den Himmel ragte, stehen nun die aus Holz geschaffenen „Zwei Wendel“ von Jan Leven. Dem Betrachter mögen die beiden Werke durch den ersten Blick auf Material und Maße als sehr unterschiedlich erscheinen.
Zwei Wendel, 2011
In seinem Werk widmet sich Robert Metzkes fast durchgehend der weiblichen Figur. Damit sucht er sich ein Thema, das zu den zentralsten und ältesten der Plastik gehört. Wie kann ein Bildhauer dieses Thema wählen, ohne die Kunstgeschichte zu wiederholen oder zu scheitern? Robert Metzkes zeigt, dass dies geht.
Stehende im Kleid, 1998
Narde, 1996
Das geöffnete Lotosblatt und geschlossene, an Urnen erinnernde Gefäße sind die zentralen Motive im Schaffen des japanischen Künstlers Nishimura, der ein Meisterschüler Günther Ueckers an der Kunstakademie in Düsseldorf und Lehrbeauftragter an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz im Fachbereich Bildende Kunst war.
Süsser Regen - Manna B9, 2008
Gerd Rohling arbeitet an vielen Orten weltweit, sei es in Europa, Asien, Afrika oder Amerika. Durch die vielen Reisen hat er seinen Blick für die speziellen Gegebenheiten eines Ortes geschärft. So hat er auch bei „Natur pur” durch die Umgestaltung von eigentlich Banalem und der daraus resultierenden Konstruktion von etwas Fiktionalem die Bedeutung und den Zustand der „Natur” am Binger Rheinufer hinterfragt.
Natur pur, 2011